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Autorenfoto Herwig Roggemann_Credit Omnino Verlag Cover druckfähigKurze Besuche
Zwei Novellen
Der Jugoslawienkrieg war bereits eine Zeitenwende – und der Balkan ist nach wie vor ein Pulverfass. Zwei Novellen zum Krieg in Ex-Jugoslawien und dessen Aufarbeitung ...
Was bedeutet Krieg? In beiden Geschichten nimmt uns der Autor mit auf eine Reise: Ein Mann und seine Frau besuchen die Eltern eines Freundes im bosnischen Hinterland, wo der Krieg bereits vorbei ist. Ihr Freund Abedin ist noch in Sarajevo als Scharfschütze im Einsatz. „Bosnien“, sagt seine Frau, „bist du verrückt?“ Damit beginnt eine Reise in die bodenlosen Randbereiche des Bosnienkrieges, wo jedes Wort zu viel und eine Geschichte ein Leben wiegen kann. Jenseits illusionistischer Erzählweise bezieht der Autor sich fragend und kommentierend in das Geschehen mit ein. Am Ende bietet er verschiedene Schlüsse an und verlangt damit von seinen Leserinnen und Lesern, was ihm selbst schwerfällt: sich zu entscheiden – und weiter zu schreiben. Ein Professor fährt mit seinen Studenten nach Den Haag zur Gerichtsverhandlung gegen den ehemaligen Präsidenten Jugoslawiens, Slobodan Milošević, vor dem UN-Tribunal. Obwohl sie glauben, alles gut vorbereitet zu haben, müssen sie Erfahrungen machen, denen sie nicht gewachsen sind. Die Seminarexkursion entwickelt sich zum Alptraum. Es geht um nichts weniger als die Frage der Kriege als Männerkriege und die Rolle der Frauen als Opfer und Zeuginnen – und um deren Überleben. Die zu verschiedenen Zeiten entstandenen Novellen führen auf unterschiedlichen Wegen in die Schrecken und Absurditäten des Krieges, hier des Jugoslawienkrieges, hinein. Kriege werden uns weiterhin und intensiver als zuvor beschäftigen. Der Jugoslawienkrieg war bereits eine Zeitenwende – und der Balkan ist nach wie vor ein Pulverfass.
Herwig Roggemann
Herwig Roggemann, geboren 1935 und aufgewachsen in Bremen, Studium der Rechtswissenschaft, Germanistik, Kunstgeschichte und slawischen Sprachen in Göttingen, Freiburg, München, Berlin, veröffentlichte zahlreiche Bücher und Beiträge zu Rechts-, Politik- und Kunstfragen, lehrte in Berlin an der Freien Universität, in Osteuropa und andernorts, bereiste die Balkanländer und Osteuropa, wurde Ehrenbürger der Stadt Split und Ehrendoktor ihrer Universität, renovierte alte Häuser und Schiffe, lebte und arbeitete mit seiner zweiten Frau Marina Schnurre zeitweilig in Italien und Kroatien, jetzt in Berlin, wo sie unter anderem eine Galerie betreiben.
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